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Wie wird man Apothekerassistent?

10. August 2022

Wer in einer Apotheke arbeiten möchte, kann das mit den verschiedensten Ausbildungen tun: Neben der Apothekerin oder dem Apotheker sind hier unter anderem Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte oder Apothekerassistentinnen und -assistenten tätig. Letztere beraten Kunden zu der Wirkung, Nebenwirkungen oder zur Dosierung der Medikamente, wissen über frei verkäufliche Medikamente und andere Waren, die in einer Apotheke angeboten werden, bestens Bescheid, messen den Blutdruck oder kümmern sich um eine Blutanalyse oder stellen Salben oder Tee selbst her. Doch wie wird man Apothekerassistentin oder - assistent?

Das Ausbildungssystem hat sich geändert

Es gibt zwar heute noch einige Apothekerassistentinnen oder -assistenten, die in ihrem Beruf tätig sind - aber neu ausgebildet werden sie so nicht mehr. Das hat seinen Grund in der Umstrukturierung des Pharmaziestudiums. Ein anderer Begriff für einen Apothekerassistenten oder eine Apothekerassistentin ist „Vorexaminierter“. Das kommt daher, dass es für diesen Beruf bis 1969 nötig war, eine zweijährige Ausbildung in der Apotheke zu absolvieren und anschließend das Pharmaziestudium bis zum sechsten Semester zu betreiben. 

Danach wurde die Lehre mit dem pharmazeutischen Vorexamen abgeschlossen. Wer dann nicht mehr weiter studieren wollte, durfte die Bezeichnung Apothekerassistent tragen.  Jetzt wird erst nach dem Abschluss den Pharmaziestudiums das Pharmaziepraktikum absolviert. Deshalb wird die Ausbildung zum Apothekerassistenten oder zur Apothekerassistentin heute so gar nicht mehr durchgeführt. 

PTA oder PKA statt Apothekerassistent

Heute gibt es stattdessen unter anderem den Beruf des Pharmazeutisch-technischen Assistenten oder Assistentin, kurz PTA. Die Voraussetzung für die Ausbildung zur oder zum PTA ist mindestens die Mittlere Reife, ein gleichwertiger oder höherer Abschluss. Die Ausbildung dauert dann zweieinhalb Jahre. Aufgeteilt ist sie in eine zweijährige schulische Ausbildung an einer staatlichen oder anerkannten privaten Schule und einem halben Jahr Praktikum in einem Betrieb. 

An der Schule werden unter anderem Chemie, Botanik, Drogenkunde oder Arzneimittelkunde unterrichtet. Schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen stehen am Ende der schulischen Ausbildung. In der Apotheke ist der oder die PTA dann für die Beratung der Kunden zu Medikamenten, über Nahrungsergänzungsmittel oder zu Hilfsmitteln wie Kompressionsstrümpfen zuständig. Dazu kommt, sich um das Marketing in einer Apotheke zu kümmern. Weitere Tätigkeitsfelder gibt es in der Pharmaindustrie oder im pharmazeutischen Großhandel. 

Interesse an Naturwissenschaft und dem Umgang mit Menschen

Ein weiterer Beruf in dem Bereich ist Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte oder Angestellter (PKA). Wer diese Ausbildung wählt, braucht keinen speziellen Schulabschluss. Gute Kenntnisse in Mathematik, Deutsch und ein Interesse an Pharmazie und Naturwissenschaften ist jedoch wünschenswert. Auch sollte ein Interesse an kaufmännischen Aufgaben ist natürlich von Vorteil. In dem Beruf ist man in einer Apotheke für sehr vieles zwischen Büro und Verkaufsraum und vor allem für die Organisation zuständig. Da man dabei auch Kunden berät, ist ein guter Umgang mit Menschen ebenfalls eine Voraussetzung für diesen Beruf.

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